In einer überraschenden Aussage bestätigte die Internationale Währungsfonds, dass sie künftig dynamischen Schwellenländern wie China im Rahmen der G-20-Staaten mehr einfluss zusprechen möchte. Diese Änderung ist eine Reform an der die IWF seit Jahren arbeitet.
Diese Entscheidung fiel bei dem Treffen im südkoreanischen Gyeongju, wo die Notenbankchefs und Finanzminister der teilnehmenden Länder sich einigten Schwellenländern, die ein stätig steigendes Wachstum aufweisen können, eine größere Rolle zu geben. Diese Änderungen geschehen zur Last der “alten” europäischen Länder.
Die Stimmgewichte werden durch die Aufnahme von China um 6 Prozent verschoben, aber diese Formel muss noch von der IWF-Direktoriumsrat bestätigt werden. Damit wird China Deutschland vom dritten auf den vierten Platz verschieben. Gemäss der Einigungsformel müssen Länder wie China, die unterrepresäntiert wurden aufgewertet werden und Deutschland mit seinen 6,1%, der zu den überrepresäntierten gehört, muss abgeben.
Die Zusammensetzung des IWF-Direktoriums wird sich auch in einigen Punkten ändern. Zwar wird die Nummer der Direktoriumsmitglieder nicht reduziert, wie es von den Vereinigten Staaten verlangt wurde, aber die Zahl der Sitze, die für die europäischen Mitglieder bereitgestellt werden wird von neun auf sieben sinken. Frankreich, Großbritanien und Deutschland behalten ihre derzeitigen sitze.
Nach Meinung von Dominique Strauss-Kahn, Chef des IWF ist dieses Ergebniss eine historische Vereinbarung und represäntiert die größte Reform in der Geschichte des Fonds. Nach umfassenden Gesprächen, bei denen sich die Mitglieder nicht einigen konnten sah es so aus, als wäre die einigung unmöglich. Vor dem Treffen in Südkorea hiess es noch, dass eine Entscheidung frühestens bei dem G-20-Treffen der Staatsoberhäupter zustande kommen könnte.
Die IWF-Reform befasst sich zum größten Teil mit der Aufteilung der Stimmenrechte und Wahlgewichte. In diesem Sinne wird China, dessen Gewicht jetzt um die 4 Prozent beträgt, weit über die 6 Prozentmarke herausgeschoben. Die Besetzung der 24 sitze wird auch anders verlaufen, denn hier haben sich die europäischen Länder bereiterklärt zwei ihrer Sitze an die Schwellenländer abzugeben. Die Vereinigten Staaten, mit einem Stimmengewicht von 17,67 Prozent haben immer noch das Veto-Recht bei den entscheidungen des Fonds.
Die Reform des globalen Bankensystems war auch eine Frage die beim Treffen im Mittelpunkt stand. Bei dieser Frage gab es aber keine Unstimmigkeiten, denn die Finanzminister waren sich einig, dass eine schärfere Regulierung eine der Wege sei um eine Krise, wie in den vergangenen Jahren, zu vermeiden. |