Mit Biomüll verbindet man meistens Gestank und Schimmel, das soll sich aber ändern, denn eigentlich ist Biomüll eine umweltfreundliche Energiequelle. Müllfirmen aus Deutschland bauen kleine Kraftwerke um Energie aus organischem Abfall zu gewinnen.
Im Münchner Zoo wird zum Beispiel der Mist der Tiere zur Energie umgewandelt. Aus den 2000 Tonnen Biomüll, die hier jährlich produziert werden, die Zahl enthält ausser dem tierischen Mist noch den organischen Abfall, können 120 Haushalte versorgt werden. Auf diese Weise kann der Zoo an den Ausgaben für die Heizung bestimmter Gehege sparen und die eigenen Abfallprodukte auf intelligente Art entsorgen.
Mehr als 42 Millionen Tonnen Abfall werden jedes Jahr in Deutschland produziert. Davon sind etwa 8 Millionen Tonnen biologischer Abfall von Kartoffelschalen bis zur Eierschale. Viele sehen darin nur einen stinkenden Haufen, aber für Abfallentsorger ist das eine Goldgrube. In den Kompostierwerken wird daraus zum Beispiel nahrungsreiche Blumenerde hergestellt. Weil der organische Müll feucht ist kann er auch in den Müllverbrennungsanlagen verwendet werden. Der Abfall hällt die Temperaturen niedrig und schont damit die Feuerungstechnik.
Von Pilotprojekten, wie dem im Münchner Tierpark inspiriert, beginnen Entsorger das wahre Potential des biologischen Abfalls zu erkennen, undzwar die Produktion von Biogas. In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Anlagen, die Müll zu Biogas vergären fast verdoppelt, also ist die Zahl von 60 auf 120 gestiegen. Doch verglichen mit den fast 4000 Anlagen die als landwirtschaftliche Biogasanlagen benutzt werden, ist diese Zahl nicht hoch.
In Deutschland soll bis 2020 mehr als 30 Prozent der gesammten Energie aus erneubaren Quellen kommen. Rund 3 Prozent davon könnte Biogas ausmachen, wenn der Trend anhält und mehrere Anlagen gebaut werden. So könnte ein echter Markt entstehen, der nach Schätzungen bis 2016 etwa 3 Milliarden Euro wert sein wird.
Für die Abfallentsorger ist die Investition in die Vergärung von Biomüll mit absehbaren Kosten verbunden. Nicht nur das daraus gewonnene Gas können Sie verwerten, sondern auch den Kompost, der übrich bleibt. Einen grossen Gewinn kann man mit dieser Energieerzeugung nicht machen, da die Kosten für die Renovierung und Neuinstalation der Anlagen die Gewinne konsumieren. Die Verbraucher müssen aber nicht zu tief in die Taschen greifen, Mehr als 1oder 2 Euro im Monat wird es nicht sein.
Die meisten Gährungsanlagen entstehen bei Kommunalbetrieben. Dieser Trend erfolgt aus der Bewustseinsänderung der kommunalen Politiker, die eine grünere Denkweise an den Tag legen. Die Verarbeitung zum Biogas im Vergleich zur Kompostierung spart etwa 150 Kg CO2 pro Tonne Müll. Ausserdem steht Biogas immer zu Verfügung, nicht etwa wie Sonnen- oder Windenergie. Das macht ihn zu einem wichtigen Teil der Energieerzeugung. |