Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vergangenes Jahr die Wirtschaftskrise in den aufsteigenden europäischen Staaten unterstützt, um die Staaten in der Region dazu zu bringen, sich bei der Institution Kapital zu besorgen, so lautet die Aussage des Vize-Gouverneurs der Tschechischen Zentralbank, Mojimir Hampl, für den österreichischen “Der Standard”.
Der Fond hat bestimmte Daten falsch interpretiert, da er auf der Suche “nach Tätigkeit” war. Dies folgte bald nach dem Managementwechsel.
Es sei lächerlich, dass gerade der IWF die Krise beschleunigte. Es war ein klarer Versuch den Bailout einer ganzen Region zu provozieren. Vor der Krise hatte der IWF fast keine Kunden. Zu Beginn der Krise und der Management-Übernahme durch Dominique Strauss-Kahn, hatte der Fonds endlich zu tun und hat damit viel Geld verdient, so Hampl.
Laut anderen Beobachtern, hat der IWF besonderes Gewicht auf die Gefahren für west-europäische Banken auf den aufsteigenden Märkten Mittel- und Osteuropas hingewisen, ignorierte dabei jedoch die Tatsache, dass die Kredite der Niederlassungen westlicher Banken durch lokale Anlagen gedeckt waren.
Die Missinterpretation seitens des IWF wäre sehr unangenehm gewesen, dieser sei nach dem Eingriff der Tschechen gezwungen gewesen, diese Daten zu korrigieren.
Hampl erklärte auch, dass es keine eile gäbe Tschechien der Euro-Zone anzugliedern, weder seitens Prag, noch von den Mitgliedern der Währungsunion. Die Nachfrage neuer Mitglieder für die Euro-Zone sei gesunken, so Hampl, die Aufnahme Estlands würde dabei als Wegweiser dienen. Wahrscheinlich würde es komplizierter werden als im Falle Sloveniens und der Slovakei.
Der tscheschische Offizielle warnte jedoch davor, die Annahme des Euro als universales Heilmittel für aufsteigende Länder anzusehen.
Einige seien der Meinung, dass der Eintritt in die Euro-Zone zum Aufatmen führe, was allerdings dirket zu dem führe, was wir heute in Griechenland sehen. Die “Eltern des Euro” dachten dass dessen Einführung strukturelle Reformen beschleunigen würde; das Beispiel Griechenland zeige uns das Gegenteil, so Hampl.
Rumänien, Ungarn, Litauen und die Ukraine haben Ende 2008 mit dem IWF ein Stan-By Abkommen abgeschlossen. Polen hat letztes Jahr eine Kreditlinie vom Fonds vertraglich festgelegt.
Rumäniens zwei-jahres Stand-By Abkommen zum Beispiel, vom März 2009, sieht Gelder in Höhe von 12,95 Milliarden Euro vor. Insgesamt leihe sich das Land von der EU, Weltbank, EBWE und EIB 19,5 Milliarden Euro.
Laut Aussage Hampls, sei es im Falle Tschechiens umgekehrt: Das Land würde dem Internationalen Währungsfonds 1 Milliarde Euro leihen, um der Entscheidung der G20 Staaten nachzukommen, die finanziellen Resourcen des IWF auf 125 Milliarden Euro aufzustocken.
Bislang haben 17 Mitglieder des Internationalen Währungsfonds, davon 11 aus der EU, Abkommen unterzeichnet, um dem IWF direkte Kredite zu gewähren oder von diesem herausgegebene Schuldverschreibungen zu kaufen. |